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Die Winter-Sonnwende oder Julfest und die mystischen Rauhnächte

Keltisches Jahreszeitenfest, um das neue Lichtkind zu empfangen

Das letzte Jahreszeitenfest im Jahr, feiern wir zwischen dem 21. und 22. Dezember.

Dieses bedeutende Ritual beruht auf einem jahrtausendalten Brauch, um die längste Nacht und den kürzeste Tag zu verabschieden und den keimenden Lichtfunken, in der Tiefe unserer Erden-Mutter, zu empfangen und zu ehren.  

Die Sonne steht, aus unserer „Erdperspektive“ aus, bis ca. 24. Dezember still, bis sie dann wieder auf die hellere Seite dreht…der lichtvollen Jahreszeit entgegen, was auch bedeutet, dass alles in der Natur zu keimen beginnt, alles wieder neu belebt wird und der Natur wieder Fülle und Nahrung verspricht.

Ein ereignisreicher und erfüllter Jahreszeitenzyklus geht wieder einmal zu Ende. 

Das alte Jahr verabschiedet sich, um für einen neuen, jungen Jahreskreis, Platz zu schaffen.

Das Wunder des Lebens, vom Werden, Sein und Gehen, kann nun mit dem kleine Lichtkeim, der tief in der Erde eingebettet ist, wieder seinen Anfang nehmen. 

Ein neues Lichtkind wird von Mutter Erde geboren.

Noch merken wir nicht viel vom keimenden Licht, das im Innern der Erde zu Wachsen beginnt. Wenn wir jedoch genauer hinschauen, sehen wir an den Zweigen der Bäume und Sträucher, schon die zarten Knospen. Überall spriesst neues Leben, inmitten der frostigen Kälte.
So ist es auch bei uns, in unserem Leben. Wir sind immer wieder mit dem Mysterium des Kreislaufs von „Geburt, Leben und Sterben“ verbunden.

Einerseits werden wir stets mit Loslassen und Abschiednehmen konfrontiert. Sei es von alten Begebenheiten und Gewohnheiten, Emotionen und Gefühlen, von Lebensabschnitten oder auch von Freunden und Verwandten, welche sich auf neue Wege aufmachen oder in andere Welten übergehen (in die ewig grünen Haine). Anderseits kann mit jedem Abschied, auch wieder eine Erneuerung stattfinden. Neue Glaubensrichtungen und Sichtweisen, neue Freunde, neue „Lebenszeiten“ und neue Chancen.
Sogar unsere Zellen durchgehen diesen Kreis des Lebens…ständig entstehen Millionen neue frische Zellen, bewältigen ihre Aufgaben, leben und sterben, um neuen frischen Zellen wieder Platz zu machen.
Am meisten können wir in der Natur den immerwährenden Lebenskreislauf beobachten. Immer wieder können wir von neuem staunen, wie das Leben in der tiefe der Erde erwacht und gedeiht…ohne unser bewusstes Zutun…vom mystischen Lichtfunken entzündet und im Schoss von Mama Gaia behütet und genährt wird.

Wenn wir dieses Mysterium erkennen, den ewigen Kreislauf tief in uns wahrnehmen können, sind wir in der Lage, uns vertrauensvoll dem Leben zu öffne und wahrhaftig, mit klarem Bewusstsein, kraftvoll in der Mitte des Lebens zu stehen um unsere Lebensaufgaben mit Freude und Gelassenheit zu erfüllen.

In den Keltischen und Nordischen Mythologien wurden vor allem die uralten Erdgöttinnen, Dana, Holla, Berchta und Gaia um Beistand angerufen.
Auch die Urgrossmutter der Zeit, Nana und die drei Nornen, Urd, Verdandi und Skuld, die Schiksalgöttinnen, oder die drei Bethen, Ambeth, Borbeth und Wilbeth, welche nach der „Christianisierung zu den drei Schutzheiligen, Barbara, Katharina und Margarete umbenannt wurden, spielten in diesen Zeiten eine wichtige Rolle. Übrigens wurden irgendwann diese Schutzheiligen Frauen durch Männer ersetzt (sie wurden zu den heiligen drei Köngen; Melchior, Kaspar und Balthazar).

Das Räuchern spielte, besonders an der Winter-Sonnwende eine wichtige Rolle. Es wurden nicht nur Wohnräume und Menschen gründlich gereinigt und geräuchert, auch alle Haus- und Stalltiere, den Stall selbst, die Äcker und Flure, alles wurden mit einbezogen und gesegnet. 

Kräuter und Harze zum Räuchern

  • Weihrauch bringt Segen und erhöht die Energie.
  • Myrrhe desinfiziert, klärt und reinigt die Räume und verleiht eine ruhige Atmosphäre.
  • Salbei hat eine starke feinstoffliche Reinigungskraft.
  • Wacholder schütz vor negativen Energien und bösen Geistern.
  • Koriander reinigt, entspannt und harmonisiert unsere inneren Kräfte.
  • Harze der Kiefern bauen allgemein gute Energie auf, heben die Stimmung und schützen vor negativen Gedanken und Kräften.
  • Styrax ist stark Stimmungsaufhellend und öffnet uns für die Liebe.
  • Zeder öffnet die Tore zu den himmlischen Kräften.
  • Beifuss reinigt auf allen Ebenen und ist ermutigend und kräftigend.
  • Kampfer löscht alte Informationen in den Räumen u.v.m.

Wichtige Bäume und Pflanzen

Die Tanne, ist der Inbegriff der bedingungslosen Liebe. Stark verwurzelt strebt sie dem Licht entgegen und verbindet uns mit den himmlischen Kräften.

Die Zeder, ein starker Schutzbaum, steht für Unantastbarkeit, Unvergänglichkeit und Ewigkeit. Ihr Holz enthält einen grossen Anteil von ätherischen Ölen, welche    gegen Parasiten- Bakterien- und Schimmelpilzbefall schützt. Sie schützt uns vor bösen Geistern und negativen Energien.

Der Walnussbaum, ist der Baum der Vollendung und der Transformation. Er umhüllt uns mit seiner Kraft und schenkt uns Klarheit und Bewusstheit für diejenigen Dinge, welche gut für uns sind, und jene, welche wir besser meiden sollten.

Die Eibe, war ein bedeutender Baum bei den Kelten. Sie war die Hüterin der Lebensschwelle, von Geburt und Tod. Sie symbolisierte die Unsterblichkeit und Ewigkeit der Seele.

Und wer kennt die Mistel nicht, welche an der Zimmerdecke oder über der Türe hängt und jedem die Erlaubnis gib, diejenige Person zu küssen, welche gerade darunter steht. Sie wurde von den Druiden als heilig angesehen und unter grossem zeremoniellem Aufwand geerntet. Auch sie galt als Zeichen der Unsterblichkeit. Ihre bedeutenden Heilkräfte sind heute allgemein anerkannt.

An unserer Wintersonnwendfeier…

… sitzen wir gemütliche beisammen, trinken alkoholfreien «Glühwein», essen feine Suppe oder andere Leckereien, naschen zwischendurch Nüsse und getrocknete Beeren etc.

Gemeinsam reflektieren wir nochmals das vergangene Jahr und gehen in einer geführten Klangmeditation zu einer unserer Urmütter. Wir finden heraus, was wir loslassen, wandeln oder optimieren möchten oder was sich im Laufe des Jahres für uns einfach erfüllt hat und erkennen die wahre Essenz, die Stärken und Fähigkeiten, welche diesen Erfahrungen zu Grunde liegen und wir dadurch gewonnen und entwickelt haben. Bei den drei Schicksalsweberinnen, den drei Nornen, welche in den uralten, riesigen Wurzel des Weltenbaums, an der Quelle des Lebens wohnen, lassen wir diese neuen Tugenden in unser Lebenstuch einzuweben und übergeben es dem neuen Jahr.

Danach zünden wir, symbolisch für unser neu keimendes Licht, unsere Lichtessenz, eine Kerze an und ehren sie in einem kurzen, stillen Moment der Einkehr. Anschliessend schreiben auf ein Blatt Papier alles, was wir loslassen möchten, nehmen Räucherkräuter und übergeben es mit Dankbarkeit und Liebe dem Feuer.

Etwas sehr schönes als Räucherkräuter zu verwenden, sind z.B. alle getrockneten Pflanzenteile, Flechten, kleine Ästchen und Blätter etc. welche wir an jedem Jahreszeitenritual verwendet haben.
Sie bilden die Essenz unserer Entwicklungsschritte, die wir im Laufe des Jahres durchlebt haben.

Zum schönen Ausklang, legen wir Karten für das neue Jahr und machen uns Gedanken über die kommenden, sagenumwobenen 12/13 Rauhnächte, welche in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember beginnen und um Mitternacht vom 6. Januar enden.

DIE RAUHNÄCHTE

Die Zeit der Rauhnächte ist eine Zeit, „zwischen den Zeiten“ wo nach uralten Überlieferungen die Schleier zwischen den Ebenen unserer Existenz, dünner       werden und wir tiefere Zugänge zu den Ahnen und geistigen Wesen haben. Es ist eine magische Zeit, wo wir innehalten, zur Ruhe kommen, und sich in stiller Einkehr „dem neuen Jahr widmen können, um sich das Jahr“ neu zu weben“. 

 Die 12 Rauh-Nächte waren schon bei den Kelten und Normannen die „Zeit zwischen den Zeiten“. Und ergibt sich aus der Differenz zwischen einen Mondjahr   (254 Tage) und einem Sonnenjahr (365 Tage) 

 365-354= 11 Tage, bzw. 12 Nächte. 

 Diese 12 fehlenden Mondnächte sind die Rauhnächte oder die Zwölften, um am 6. Januar wieder ein ausgeglichenes Mond & Sonnenjahr zu beginnen. 

MÖGLICHE ANLEITUNG für die RAUHNÄCHTE:

Ich zelebriere 13 Rauhnächte und beginne mit dem Abend vom 24 auf den 25. Dezember. Das kannst du jedoch ganz nach deinem Befinden handhaben (z. B. kann auch am 25./ 26. begonnen werden, oder am 21. / 22. dann jedoch 3 Festtage nicht mitzählen etc.)

Wichtig ist deine geistige und emotionelle „Ausrichtung“ oder „Achtsamkeit“ für diese Zeit. 

Jede Nacht und der darauffolgende Tag (von Mitternacht zu Mitternacht gerechnet) entspricht jeweils einem Monat im neuen Jahr, d.h. die 1. Rauhnacht enthält die Energie und Botschaft für den Januar, die Zweite entspricht dem Februar etc.

In diesen 13 Nächten gibt es 4 besondere Nächte, die «Losnächte», in denen alles bereinigt und vergeben werden kann, was dich belastet hat. Es sind besonders gute Nächte (oder Tage) zum Räuchern. Diese 4 Losnächte sind auch sehr gut geeignet für alle, welche nicht viel Zeit investieren können/wollen oder auch um “ mal im Einfachen zu starten“. 

Was brauchst du:

  • 1 oder 13 Kerzen (es reichen auch Teelichter), in weiss, wenn du hast. 
  • 3 gleichgrosse, gleichfarbige Zettelchen
  • Räucherware (Räucherstäbchen genügen auch)
  • Rauhnacht Tagebuch, Notizbuch
  • Orakelkarten
  • Ruhige „Ecke“ zum Meditieren od. Nachsinnieren. 
  • auf jeden Zettel schreibe ich einen Wunsch, eine Idee, eine Vorstellung oder eine Tätigkeit fürs neue Jahr auf (was ich fürs kommende Jahr „sähen möchtet). Es können auch leere Zettel darunter sein.
  • an jedem Abend gönne ich mir nun eine kleine „Ruhe Zeit“ um den Tag zu reflektieren, die Besonderheiten und Begegnungen aufzuschreiben, um mich auf die Energie der Nacht einzustimmen. 
  • dann zünde ich eine (oder die) Kerze an, ziehe einen meiner Wunschzettel, schreibe ihn auf und verbrennen ihn (lasse den Wunsch los).
  • Am darauffolgenden Morgen schreibe ich meine Träume und Botschaften auf und ziehe eine Orakelkarte.
  • Wenn möglich verbringe ich den Tag in Achtsamkeit, vielleicht birgt er besondere Botschaften, welche ich am Abend reflektieren kann. 

Die 4 Losnächte:

  1. Losnacht, 24/25.12. Mutternacht, Anastasia-Tag(die Aufstehende), Grundlage, Wurzeln stärken, Familie Ehren, Stille Einkehr, Räuchern und reinigen der Räume, Reinigungsbad nehmen. 
  2. Losnacht, 27./28.12. Tag der unschuldigen Kinder, Tag der Heiligen, Auflösung, Vergebung, Transformation. 
  3. Losnacht, 30./31.12., Vorbereitung, Übergang, Reinigung, Vertreibung Alter Geister u. Energien, Räucherung, heiliger Silvester Tag. 
  4. Losnacht 4.5.1. Nacht der Gnade, Vorbereitung auf die Perchtnacht-Hollernacht-wilde Jagdnacht, Räucherung, Bereinigung, Höhepunkt der Rauhnächte, Schliessen der Tore. 

An diesen Losnächte kannst du ungünstige Begebenheiten, welche sich ereignet haben, mit einem Feuerritual vergeben und bereinigen und durch neue, gute Energien ersetzten; was hast du daraus gelernt, welche Erkenntnisse hast du daraus gezogen. 

Jede Rauhnacht hat eine spezielle Botschaft:

  1. R-Nacht, 24.25.12. (siehe 1. Losnacht) Einsimmung. 
  2. R-Nacht, 25./26.12. Höheres Selbst, innere Führung, Quelle finden, Frieden, Stephanstag.
  3. R-Nacht, 26./27.12. Wundernacht, Herzöffnung, Aufbruch, Johannestag
  4. R-Nacht, 27.28.12.(siehe 2. Losnacht) Vergebung
  5. R-Nacht 28./29.12. Freundschaft, Beziehung, Liebe, Verbundenheit, Thomastag. 
  6. R-Nacht, 29./30.12. Festtag der Heiligen Familie, Bereinigung, Loslassen, Jahresrückblick. 
  7. R-Nacht, 30./31.12. (siehe 3.Losnacht) Übergang. 
  8. R-Nacht, 31.12./1.1. Geburt eines neuen Jahres, Segen, Fülle, Fruchtbarkeit, Glück, Orakel, Neujshrstag. 
  9. R-Nacht, 1.1./2.1.Segenslicht, Vollkommenheit der Seele, Gold, Rad des Lebens, heiliger Kreislauf von Geburt- Leben-Tod, heilige Katarina-Willbeth- Caspar, Rune Kenaz. 
  10. R-Nach, 2.1./3.1. Visionen, Eingebung, Verbindung mit der universellen Quelle, Entwicklung, Vortschritt, heilige Margarethe – Ambeth-Melchior, Rune Ewaz. 
  11. R-Nacht, 3./4.1. Loslassen, Abschied, Dankbarkeit, Frieden, Schutz, Segen, (Segnung der Kreide für den nächsten Tag, um Haus zu segnen), heilige Barbara – Borbeth-Balthazar, Rune Berkana. 
  12. R-Nacht, 4./5.1. (siehe 4.Losnacht) Bereinigung.
  13. R-Nacht, 5./6.1. Geheime Nacht, die „unausgesprochene Nacht“ , die Zahl 13. Zahl der Venus und Magie bringt verborgenes oder vergessenes nach oben,  Holle-Nacht, zeigt wie es weiter geht, Schwelle ins Neue, Epiphaniatag, 3-Göttinnen (Königinnen)-Tag, Glücksmünze, Haussegnung mit geweihter Kreide die Ziffern: C x M x B (Catarina, Margarete, Barbara)  2023 (die Zahl des neuen Jahres) an der oberen Türkannte aufschreiben. Nimm nun an diesem Tag deinen 13. Zettel, das ist dein einziger Wunsch, welcher du nicht verbrennst, sondern bist für diesen Wunsch ganz allein, für die Durchsetzung, verantwortlich und lege ihn „sichtbar“ irgendwohin, wo er dich daran erinnern kann. 

Übrigens bei der Bezeichnung C+M+B geht es in der christlichen Tradition um die 3 Könige Caspar, Melchior, Balthazar. In manchen Traditionen (Sternsinger) bedeuten die auch: Christus mansionem Benedict (Christus segne dieses Haus). 

Die x in den heidnischen- oder Naturreligionen bedeuten Leben (ist ein Symbol der gebärenden, oder sich öffnen), die vier Himmelsrichtungen oder 4 Elemente. 

Das + kommt aus der Christlichen Tradition und bedeutet das Kreuz, der Tod, auch Schutz und die 4 Himmelsrichtungen. 

Von ganzem Herzen wünsche ich dir eine wunder-volle, friedliche, tiefgründige und magische Rauhnächte-Zeit. 

Alles Liebe Silvia